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Bali-Eklat: "Klimaaktivist" als Beruf?


Klimaaktivismus gegen Bezahlung?

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Aktualisiert am 03.02.2023Lesedauer: 2 Min.

Polizisten tragen einen Aktivisten der "Letzten Generation" in Aalen von der Straße: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer." (Quelle: IMAGO/Marius Bulling)

Sie seien privat nach Thailand geflogen, nicht als Aktivisten: Diesem Statement folgte ein Shitstorm gegen die Bewegung. Ist "Klimaaktivist" tatsächlich ein Beruf?

Seit Monaten verschafft sich die "Letzte Generation" mit Straßenblockaden in der Öffentlichkeit Gehör. Aktuell steht sie in der Kritik, nachdem zwei Mitstreiter, statt wegen einer solchen Aktion vor Gericht zu erscheinen, nach Thailand flogen. Die erste Reaktion eines Sprechers: "Sie haben den Flug als Privatleute gebucht, nicht als Klimaschützer". Das klingt so, als sei Klimaaktivist ein Beruf wie Polizist oder Politiker. Und tatsächlich setzen sich einige nicht gratis neben ihrem eigentlichen Beruf für ihre Ideale ein.

Ein Klimaaktivist ist jemand, der sich, gegebenenfalls mit öffentlichkeitswirksamen Aktionen, für den Klimaschutz einsetzt, heißt es im Duden. Von einem Berufsbild keine Rede. Doch mit ihrem Engagement für die "Letzte Generation" können Aktivisten tatsächlich Geld verdienen – und hauptberuflich Klimaaktivisten werden.

Ein Berliner Verein, genauer dessen Initiative "Gemeinnützige Bildungsarbeit zur Unterstützung von 'Letzte Generation'", beschäftigt sogenannte Bildungsreferenten. Sie bereiten etwa Vorträge zum Klimaschutz vor oder kümmern sich um Werbematerial. Wie viel die Aktivisten dabei verdienen, hängt jedoch von einem Faktor ab.

So viel kann man bei der "Letzten Generation" verdienen

Denn die Aktivisten erhalten nur so viel Geld, wie sie benötigen, um ihren Lebensunterhalt zu decken, wie die Sprecher erklärten. Das Gehalt fällt dementsprechend je nach Lebenssituation der Person unterschiedlich aus. In Zahlen bedeutet das bislang: Bis zu 1.300 Euro im Monat.

  • Mehr zu den Einnahmen und Ausgaben der "Letzten Generation" lesen Sie hier.

Ausgelöst hatte die Debatte ein Bericht der "Bild"-Zeitung vom Mittwoch. Zwei Klimaaktivisten hätten in Stuttgart vor Gericht erscheinen sollen, weil sie im vergangenen Herbst gemeinsam mit weiteren Aktivisten eine Bundesstraße blockiert und sich dort festgeklebt hatten. Statt zu erscheinen, seien sie dem Bericht zufolge nach Bali geflogen und hätten dadurch rund 7,9 Tonnen CO2 verursacht, rechnete die Zeitung vor.

  • Diskussion um Thailand-Urlaub: Gericht widerspricht "Letzter Generation"
  • Diskussion um "Bali-Urlaub": "Bali-Flug": "Letzte Generation" äußert sich
  • Klimaaktivisten im Urlaubsflieger: Urlaub statt Gerichtstermin? Selber schuld

Individuelles Verhalten sei nicht unwichtig, im Gegenteil, hieß es in der Mitteilung der Klimaaktivisten weiter. Sich politisch gegen den Klimakollaps zu engagieren und dabei das eigene Leben umzustellen, gehe oft Hand in Hand. Eine solche Lebensumstellung sei aber keine Voraussetzung für den Protest.

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