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Das Zähl-Debakel im Bundeshaus führte zu einer Gaga-Demokratie wie in Bern


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    Hunderte kluger Köpfe haben nun während zweier Tage erklärt, warum die Schweiz politisch nach rechts gerutscht ist, warum “Die Mitte” dank der grossartigen Strategie von Gerhard Pfister eine besonders wichtige Partei geworden ist und die SVP den Marschallstab in der Hand hat.

    Die SP mit Cédric Wermuth und Mattea Meyer seien nur knappe Sieger. Doch die FDP sei ein verdienter Verlierer.

    Jetzt, 24 Stunden später, ist dies alles Nonsense, alle die klugen Artikel und Sendungen sind nur noch reif für den Papierkorb.

    Die Karten sind in Bern neu gemischt worden, weil, wie wir erfahren, einige Bundesbeamte sich verrechnet haben.

    Das ist nicht Demokratie, das ist Verwaltungsversagen.

    Hoch bezahlte Beamte und Angestellte des Bundes haben die Endzahlen des Wahlkampfs falsch berechnet. Es ist ein kleiner Trost, dass andere Beamte die Fehler bald gefunden haben.

    Die SVP ist wieder zurückgestuft zu einer ehrgeizigen Partei, die nach Jahren voller Niederlagen wieder gewonnen hat. Aber nicht so gewaltig, wie man dies am letzten Sonntagabend glaubte.

    Die SP betrachtete sich als knappen Sieger. Jetzt kann sie sich mit ihren Zahlen wieder sehen lassen.

    “Die Mitte” liegt wieder auf Platz 4 der grossen Parteien. Gerhard Pfister muss weiterkämpfen, ein Held ist er nicht mehr.

    Thierry Burkarts FDP ist wieder auf Platz drei hinter SVP und SP vorgerückt. Gewonnen hat er nicht wirklich, aber verloren auch wieder nicht.

    Das Bundeshaus hat mit seinen in vielen Arbeitsfeldern rundum unfähigen Beamten und Angestellten unsere sehr ernsthafte Schweizer Demokratie zu einer Gaga-Demokratie gemacht:

    Ätsch, wir haben uns verrechnet, alles ist neu.

    Was ist wirklich los mit unserer auf Werten basierenden Demokratie?

    Die oft so selbstgerechte Schweizer Demokratie hat eine Wahlbeteiligung von meist unter 50%, wie auch soeben geschehen.

    Mit 9 Millionen Einwohnern, darunter auch die Auslandschweizer, sind 40% der Bevölkerung, seien sie zu jung, mental angeschlagen oder Ausländer, nicht stimmberechtigt.

    Nur 2,7 Millionen Menschen, 30% aller Bewohner, dürfen über die Zukunft des Landes entscheiden.

    Das ist eine Elite, eine sehr geschlossene sogar.

    Daraus ergibt sich, dass die SVP höchstens 7% aller Schweizer vertritt; das ist nicht gewaltig, sondern in Privileg.

    Mit den neuen Zahlen aus Bern wird die SP Schweiz über 5% der Wahlberechtigten vertreten.

    Die Grünen und die GLP werden von Minderheiten, weniger als 2% aller Einwohner der Schweiz, gewählt.

    Ist das eine Demokratie?

    Oder ist die Schweiz real eine Oligarchie, eine Herrschaft der Wenigen, welche an der Mehrheit der Nichtwählenden gar nicht interessiert ist?

    Der Vergleich mit dem Ausland lohnt sich:

    Ist Deutschland wirklich eine Demokratie, wo Sozialdemokraten und Christdemokraten sich die Schlüssel zur Regierung im Wechsel in die Hand geben?

    Wer den grossen Parteien nicht passt, hat politisch kaum eine Chance. AfD und die neue Linke wagen einen Versuch.

    Ist Grossbritannien wirklich eine Demokratie, wo angesichts der beiden grossen Parteien, der Tories und der Socialists, das Stimmvolk betrogen und immer ärmer wird?

    Ist Frankreich eine Demokratie, wo der Volkswille mit allen Mitteln vor dem Durchbruch verhindert wird?

    Sind die USA eine Demokratie, wo Betrüger wie Donald Trump alle Chancen haben, wieder an die Macht zu kommen? Und die Demokraten sind eine Gruft für Greise.

    Ist Indien “die grösste Demokratie der Welt”, wo wenige Familien regieren und drei Viertel des Volkes im Dreck leben?

    Wie das letzte Wahlwochenende zeigt, ist die Demokratie à la Suisse immer noch funktional, wenn auch die gewählten Parlamentarier weit davon entfernt sind, das Schweizer Volk im Parlament abzubilden.

    Der Liberalismus, der unser Land schuf und lange kennzeichnete, ist Dank einer Jahrzehnte währenden politischen Inzucht langsam degeneriert.

    Eine Arbeiterpartei gibt es nicht mehr, aber eine SP der Lehrer, des Gesundheitspersonals, der Staatsbeamten und des kulturellen Mischvolks ist daraus entstanden.

    In den kommenden 10 bis 20 Jahren wird es um die Macht im Land gehen.

    Die grossen Konzerne im Land, von Agro-Bunge bis Rohstoff-Glencore, Food-Nestlé und Pharma-Roche, werden mit ihren Lobbyisten gut über die Runden kommen.

    Die eigentlichen helvetischen Konzerne, Schindler, Ems und die Kantonalbanken, werden ihre Vorzüge effizient verteidigen.

    Die KMU- und Gewerbebetriebe werden, um zu überleben, bis auf den letzten Millimeter kämpfen.

    Die Luxus-Verwaltungen von Bund, Kantonen und Städten werden das Land neu ordnen, mag es seinen Bewohnern gefallen oder nicht.

    Die Schweizer Medien, von der SRG über TX Group mit Tamedia, NZZ und CH-Media (Peter Wanner) werden die Starken gut finden und unter den Schwachen Opfer suchen.

    Halleluja, welche Demokratie in dieser Welt hat mehr zu bieten?

    Ich kenne keine.

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    Author: Lance Love

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