Bitcoin-Hashrate Was ist die Hashrate und was sagt sie über das Bitcoin-Netzwerk aus?
Die Bitcoin-Hashrate steigt weiterhin von Allzeithoch zu Allzeithoch. Doch was sagt dieser Wert eigentlich über das Bitcoin-Netzwerk aus? Ein aktueller Überblick.
Die Bitcoin-Hashrate gibt Auskunft über den Zustand und über die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerkes. Das macht sie zu einer wichtigen Größe. Obwohl der Bitcoin-Kurs im Bärenmarkt 2022 deutlich gefallen ist und weiterhin unterhalb seines Allzeithochs notiert, verzeichnete die Hashrate in den vergangenen Wochen und Monaten Rekordhoch nach Rekordhoch. Erst Ende Oktober stieg die Bitcoin Hashrate auf einen Rekordwert von mehr als 510 Exahash pro Sekunde, wie aktuelle Daten des Analyseportals Bitinfocharts zeigen.
Woran liegt das? Was genau ist die Bitcoin-Hashrate überhaupt, was sagt der Wert aus und wie hoch ist dieser aktuell? Alle wichtigen Informationen zur Bitcoin-Hashrate auf einen Blick.
Bitcoin-Hashrate: Bedeutung, Höhe und Funktion im Überblick
Was ist die Bitcoin-Hashrate?
Zum Schürfen neuer Bitcoin – im Fachjargon Mining genannt – wird viel Reichenleistung benötigt. Die weltweit genutzte Rechenleistung zu einem bestimmten Zeitpunkt wird als Hashrate bezeichnet. Sie ist damit eine entscheidende Messgröße für die Rechenleistung im Bitcoin-Netzwerk und dessen Sicherheit gegenüber Angriffen von außen.
Eine höhere Hashrate bedeutet eine größere Leistungsfähigkeit. Mittelbar führt eine hohe Hashrate auch dazu, dass das Bitcoin-Netzwerk sicherer wird. Das liegt daran, dass mit einer höheren Hashrate die Kosten steigen, um sich am Mining zu beteiligen. Um das Bitcoin-Netzwerk zu sabotieren, müsste eine Partei über einen längeren Zeitraum mehr als 50 Prozent der Bitcoin-Hashrate kontrollieren. Steigt die Hashrate, wird ein Angriff auf das Bitcoin-Netzwerk immer unwahrscheinlicher, da ein potenzieller Angreifer immer mehr Rechenkapazität benötigen würde, die er alleine kaum über einen längeren Zeitraum stellen kann.
Eine wachsende Hashrate zeigt an, dass das Bitcoin-Netzwerk an Stärke gewinnt und immer mehr Menschen Interesse daran haben, in Bitcoin zu investieren. Mit dem Anstieg der Bitcoin-Hashrate auch der Energiebedarf des Netzwerks. Allerdings darf man nicht vergessen, dass durch den steigenden Energiebedarf die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks wächst – ein nicht zu vernachlässigender Faktor.
Wissenswertes zum Thema Bitcoin (BTC):
Wie hoch ist die Bitcoin-Hashrate aktuell?
In den vergangenen Monaten verzeichnete die Bitcoin-Hashrate einen kontinuierlichen Anstieg. Zuletzt lag die durchschnittliche Bitcoin-Hashrate bei 484.265 Exahash pro Sekunde. (Stand: 31. Oktober 2023) Das bedeutet: Pro Sekunde wurden durchschnittlich mehr als 484.000.000.000.000.000.000 Versuche unternommen werden, einen gültigen Transaktionsblock zu finden, um die Belohnung einzustreichen. Den sogenannten Block-Reward bekommt ein Miner dafür, dass er die notwendige Energie zur Erzeugung neuer Coins zur Verfügung stellt. Der Block-Reward halbiert sich etwa alle vier Jahre durch das sogenannte Bitcoin-Halving. Aktuell erhalten Miner pro gefundenem Block 6,25 Bitcoin. Diese Belohnung halbiert sich voraussichtlich im April 2024 auf 3,125 Bitcoin.
Die gestiegene Hashrate zeigt, dass die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks derzeit so hoch ist wie nie zuvor. Trotz der Schwankungen des Bitcoin-Kurses bleibt das Netzwerk sehr sicher und wird sogar immer sicherer, was das Vertrauen der Nutzer ins Netzwerk stärkt.
Folgt der Bitcoin-Kurs der Hashrate?
Das lässt sich nicht abschließend beantworten. Allerdings gilt die Hashrate als ein Faktor, der Auskunft über den Zustand und über die Sicherheit des Bitcoin-Netzwerks gibt. Sie kann dadurch eine vertrauensbildende Maßnahme sein und den Kurs möglicherweise stützen. Der Kurs ist allerdings zusätzlich von äußeren Faktoren abhängig. So kann es vorkommen, dass die Hashrate steigt, der Bitcoin-Kurs aber zugleich fällt.
Umgekehrt gilt: Bei einem hohen Bitcoin-Preis können Miner trotz der Kosten für ihre Ausrüstung und trotz hoher Stromrechnungen erhebliche Gewinne mit Block-Rewards erzielen. Ein gestiegener Kurs dient als Anreiz für weitere Miner, dem Netzwerk beizutreten. Das lässt die Hashrate weiter steigen, weil neue Miner das Bitcoin-Netzwerk durch weitere Rechenleistung absichern. In der Theorie wird dadurch langfristig ein Gleichgewicht zwischen dem Bitcoin-Preis und den Gesamtkosten, die für die Miner entstehen, aufrechterhalten.
Es ist möglich, dass vorübergehende Ungleichgewichte zwischen der Bitcoin-Hashrate und dem Bitcoin-Kurs auftreten. Ein bezeichnendes Beispiel hierfür war das Miningverbot in China im Mai 2021. Damals mussten lokale Miner, die für etwa die Hälfte der weltweiten Hashrate verantwortlich waren, ihre Aktivitäten einstellen. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Hashrate von 170 Exahash pro Sekunde auf unter 90 Exahash pro Sekunde.
Es dauerte allerdings nur sechs Monate, bis sich die Bitcoin-Hashrate wieder annähernd auf das vorherige Niveau erholt hatte. Die von dem Verbot betroffenen Miner führten ihre Aktivitäten vor allem in den USA fort. Günstiger Strom durch nachhaltige Erzeugung und eine wohlwollende Mining-Regulierung lösten in Texas einen regelrechten Bitcoin-Mining-Boom aus. Dort sind nun einige der größten Mining-Firmen der Welt ansässig.
Das Verbot in China hat das Bitcoin-Netzwerk also nur kurzfristig geschwächt. In den vergangenen Monaten verzeichnete die Bitcoin-Hashrate einen deutlichen Anstieg und liegt mittlerweile über dem Niveau von vor dem Miningverbot in China. Zuletzt stiegt sie sogar über den Wert von 510 Exahash pro Sekunde und damit auch auf einen neuen Rekordwert.
Ein bedeutender Faktor ist der Bitcoin-Preis. Durch den deutlichen Anstieg des Preises in den vergangenen Monaten – seit Jahresbeginn lag der Bitcoin zeitweise mehr als 85 Prozent im Plus – haben viele Miner ihre Rechenleistung erhöht, um von den höheren Preisen zu profitieren und mehr Coins zu generieren. Es ist also mehr Rechenleistung in das Bitcoin Netzwerk geflossen, was dieses immer besser gegenüber äußerer Angriffe absichert.
Die technologische Entwicklung spielt ebenfalls eine Rolle. Miner investieren kontinuierlich in immer leistungsfähigere und effizientere Hardware, um ihre Rechenleistung zu steigern und dadurch mehr Bitcoin zu generieren. Regelmäßig kommen neue Mining-Geräte mit verbessertem Wirkungsgrad und höherer Rechenleistung auf den Markt. Das treibt den Wettbewerb unter den Minern weiter voran - und die Hashrate in die Höhe.
Transparenzhinweis: Dieser Artikel erschien erstmals im Juni 2023 bei der WirtschaftsWoche. Wir haben ihn aktualisiert und zeigen ihn aufgrund des Leserinteresses erneut.
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Author: James Carr
Last Updated: 1699922642
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