Der frühere Justizchef der Kryptobörse FTX gibt im Strafverfahren gegen Sam Bankman-Fried zu Protokoll, dass sein ehemaliger Chef ihn aufgefordert hat, die massiven Verluste der Handelsplattform in der Außendarstellung zu vertuschen.
Der ehemalige FTX-CEO Sam Bankman-Fried wies den ehemaligen Chefjustiziar Can Sun an, sich eine juristische Erklärung für das 8-Milliarden-Dollar-Loch in den Büchern von Alameda Research „einfallen zu lassen“, so Suns Aussage vor Gericht am 19. Oktober.
Sun flog aus Japan ein, um im Rahmen seiner Vereinbarung mit dem US-Justizministerium in dem laufenden Prozess auszusagen. Während seiner Aussage enthüllte Sun, dass er am 7. November von dem Milliardenloch zwischen den beiden Unternehmen erfuhr, nachdem er eine Tabelle erhalten hatte, in der die Schulden aufgeführt waren. „Ich war schockiert“, wie der damalige FTX-Justiziar gegenüber den Geschworenen beteuerte.
Der Vermögensverwalter Apollo Capital sollte die besagte Tabelle erhalten, als FTX versuchte, in der „Liquiditätskrise“ Anfang November neue Finanzmittel zu beschaffen. Als Reaktion auf Apollos Anfrage zu dem 8-Milliarden-Dollar-Loch forderte Bankman-Fried Sun dann angeblich auf, dafür „eine rechtliche Begründung zu liefern“.
Wie Sun in seiner Aussage zugab, hatte er einige rechtliche Möglichkeiten in Betracht gezogen. Dazu gehörten Gebührenzahlungen und Rückzahlungen von Sicherheiten während des Marktabschwungs, aber die fehlenden Beträge waren schlicht zu groß, um sie so zu erklären. Außerdem war in den Nutzungsbedingungen von FTX eindeutig festgelegt, dass die betreffenden Gelder ausschließlich den Nutzern gehörten:
„Keiner der digitalen Vermögenswerte auf Ihrem Konto ist das Eigentum von FTX Trading oder soll oder kann an FTX Trading verliehen werden; FTX Trading repräsentiert oder behandelt digitale Vermögenswerte auf den Konten der Nutzer nicht als Eigentum von FTX Trading.“
Bankman-Fried war „überhaupt nicht überrascht“ von den damaligen Entwicklungen, so Sun, während der ehemalige Technische Direktor Nishad Singh „blass war, als hätte man ihm seine Seele genommen“.
Am selben Tag erfuhr Sun durch Singh von Alamedas 65 Milliarden US-Dollar Kredit bei FTX. Er kündigte daraufhin am nächsten Tag, über ein Jahr nach seinem Arbeitsbeginn bei der Kryptobörse.
Während seiner Zeit bei dem Unternehmen verließ sich Sun auf Bankman-Frieds Zusicherung, dass die Gelder getrennt seien, um rechtliche Dokumente für FTX zu erstellen und Anfragen von Aufsichtsbehörden zu beantworten. „Ich würde so etwas sonst niemals genehmigen“, wie er abschließend gegenüber den Geschworenen betonte.
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— Cointelegraph (@Cointelegraph) October 5, 2023
Author: Melinda Atkins
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